- Golfkultur
- Golfkultur,die Kultur der Inseln und Randgebiete des Persischen Golfs im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. Die Inseln im Golf (Bahrain, Failaka, Tarut [Saudi-Arabien]) sowie die arabische Küste standen seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. unter dem Kultureinfluss Mesopotamiens. Im frühen 3. Jahrtausend v. Chr. war Oman Mesopotamiens Hauptlieferant für Kupfer. Wie Keramikfunde belegen, verlief in der Mitte des 3. Jahrtausend eine Handelsroute von Ostiran über die arabische Golfküste nach Mesopotamien. Seit 2400 v. Chr. war die Insel Bahrain (Tilmun) Drehscheibe des Handels. Bei Barbar an der Nordküste von Bahrain wurde ein zweimal erneuerter Tempel gefunden (Barbar I-III, um 2400-1800 v. Chr.). Östlich davon in der Nähe von Ras Kalat wurde eine Stadt ausgegraben, deren älteste Schicht (»City I«) Berührungen mit der Umm-an-Nar-Kultur in Abu Dhabi und Oman zeigt (etwa 2300/2200 v. Chr.). Die mittlere Schicht (»City II«) ist mit der Isin-Larsa-Zeit in Mesopotamien zu verbinden (um 1800 v. Chr.), die jüngste (»City III«) gehört in die Zeit um 1400. Charakteristisch für die Kultur von Bahrain seit der Zeit der City II sind runde Stempelsiegel. Für dieselbe Epoche belegen Stempelsiegel mit Indus-Schrift Beziehungen zur Harappakultur. Die Toten dieser Zeit wurden in Grabhügeln (mit Kammern) bestattet, von denen mehr als 150 000 auf Bahrain erhalten sind.
Universal-Lexikon. 2012.